So gelingt der Durchblick – Bauteilreinigung von Röntgenröhren

2022-05-22 01:09:32 By : Ms. Lucy Wang

Aktuelle Beiträge aus "Szene"

Die Köpfe der Medizintechnik-Branche (Teil 21)

Medtec Live with T4M

Medical Mountains zieht positive Bilanz

Medtec Live with T4M

Gelungene Messepremiere: Grundstein für den starken Medtech-Süden ist gelegt

Aktuelle Beiträge aus "Konstruktion"

Kaltes Plasma heilt chronische Wunden

Medizinsystem zum Bestimmen eines Herzzeitvolumen-abhängigen Parameters

Regionale Fachmesse für Schraubverbindungen

VQWS wird ideeller Träger der „SchraubTec“

Aktuelle Beiträge aus "Fertigung"

Problemverursacher Klimaanlage – durch Luftentfeuchtung zum trockenen Produkt

3D Systems steigt in Markt für Radioonkologie ein

Aktuelle Beiträge aus "Management"

Ottobock trennt sich von CEO und legt Börsengangpläne auf Eis

Kuka wird vom chinesischen Hersteller Midea geschluckt

Medtec Live with T4M

Zeitbasierte Lizenzmodelle für die Medizintechnik

Dr. Meinrad Lugan als BV-Med-Vorstandsvorsitzender bestätigt

Aktuelle Beiträge aus "Regulatory Affairs"

Change Management: Änderungen unter MDR und IVDR

Medizintechnik-Fachtag in olympischer Höhe

Praxisuntaugliche MDR: Medizinprodukte verschwinden vom Markt

Aktuelle Beiträge aus "E-Health"

Neustart der DMEA geglückt

Diese Lösungen zeigt die Fraunhofer EMFT auf der „Sensor+Test“

Medtec Live with T4M

Ruhig schlafen dank KI-basierter App zur Schnarchdiagnostik

Aktuelle Beiträge aus "Forschung"

Für Prothesen und Roboter

Elektronische Haut ist feinfühliger als Fingerspitzen

Einsatz von Sensoren: Leitfäden für die Marktreife

Neue Bildgebungsmethode macht Kleinstroboter im Körper sichtbar

Gedruckte Elektroden für EEG und EMG

Präzision und Sauberkeit tragen maßgeblich zur Funktionssicherheit von Röntgenröhren bei. Die Restschmutzvorgaben, die bei der Bauteilreinigung der Röhren zu erfüllen sind, sind hoch. Als die Anlage für die Reinigung der Komponenten von Spiralrillenlagern bei Philips ersetzt werden musste, spielten daher die Sauberkeitsanforderungen eine wichtige Rolle bei der Auswahl der neuen Anlage. Die Wahl fiel auf die Spritz-Flut-Reinigungsanlage von Ecoclean.

Am 8. November 1895 gelang Wilhelm Conrad Röntgen eine der Erfindungen des 19. Jahrhunderts – die Röntgenstrahlen. Kurz danach startet die Entwicklung von Röntgenröhren der Firma Philips Medical Systems DMC. Denn, ein Jahr später, im März 1896, begann der in Thüringen geborene Glasbläser Carl Heinrich Florenz in seiner Hamburger Werkstatt mit dem Fertigen von Röntgenröhren. Drei Jahre später erhielt der Technologie-Pionier das erste Patent für eine Röntgenröhre mit wassergekühlter Antikathode. Die Weiterentwicklung der Röhren in atemberaubendem Tempo sowie der enorme Erfolg der Röntgentechnologie beflügelten die Nachfrage weltweit und ließen den Handwerksbetrieb mehr und mehr zur Spezialfabrik für Röntgenröhren werden. 1927 übernahm der damals einzige Aktionär, Philips, die Fabrik.

Seither prägt das Unternehmen die Röntgentechnik mit modernen Lösungen und kontinuierlichen Verbesserungen. Die Produkte, die in den Systemen von Philips Healthcare zum Einsatz kommen sowie unter der Marke Dunlee vertrieben werden, leisten einen wesentlichen Beitrag zu den Fortschritten in der bildgebenden Diagnostik, Computertomographie und interventionellen Radiologie. „Neben modernen Fertigungstechnologien, hoher Präzision und permanenten Prozessoptimierungen spielt die Sauberkeit der Bauteile eine wichtige Rolle für die Funktionssicherheit und Langlebigkeit unserer Produkte“, merkt André Hatje, leitender Ingenieur für Prozessentwicklung im Bereich Röntgenröhren, an. Deutlich machen dies die Restschmutzvorgaben, die bei der Reinigung der Bauteile der verschiedenen Röntgenröhren zu erfüllen sind: maximal zwei Partikel der Größe 5 µm und maximal ein 10 µm großer Partikel.

Die hohen Sauberkeitsanforderungen waren ein Kriterium als die Anlage für die Reinigung der Komponenten von Spiralrillenlagern ersetzt werden musste. Die Lager, das Herzstück der Hightech-Röntgenröhren, werden aus Molybdän gefertigt. Nach dem Einbringen der Rillenstruktur mittels Laser folgt ein trockener Schleifprozess. Daran schließt sich die Reinigung an, bei der die Schleifstäube sowie eventuell noch vorhandene Schmauchspuren in den Rillen zu entfernen sind.

Die Anforderung des Prozessentwicklers war klar: Dieser Reinigungsprozess sollte in einer kompakten Standardanlage erfolgen, um u. a. die Prozessvalidierung zu vereinfachen. Fündig wurde Philips bei Ecoclean in Filderstadt. „Die bei den verschiedenen Herstellern durchgeführten Reinigungsversuche zeigten, dass wir die Teile der Spiralrillenlager nur mit der Eco-C-wave von Ecoclean so sauber bekommen, wie wir es haben möchten“, berichtet Hatje.

Die Eco-C-wave, die Anlage für Tauch- und Spritzprozesse, wird mit dem bereits vorher bei Philips eingesetzten, sauren Reinigungsmedium betrieben und benötigt 6,9 m2 Fläche. Sie ist für die Prozessschritte Reinigen und zweimal Spülen mit drei Flutbehältern ausgestattet. Ihre strömungsoptimierte, zylindrische Gestaltung und stehende Anordnung verhindert Schmutzablagerungen in den Tanks. Darüber hinaus verfügt jeder Tank über einen separaten Medienkreislauf mit Vollstromfiltration, sodass die Reinigungs- und Spülflüssigkeit beim Befüllen und Entleeren sowie im Bypass gefiltert wird. Die Aufbereitung des für den letzten Spülprozess eingesetzten vollentsalzten-(VE-)Wassers erfolgt durch das integrierte Aquaclean-System.

Angepasst an die hohen Sauberkeitsanforderungen sind die Arbeitskammer und das Drehgestell elektropoliert ausgeführt. Letzteres sorgt durch sein Design auch dafür, dass die Teile vom integrierten Ultraschall allseitig gut erreicht werden. Frequenzgesteuerte Pumpen ermöglichen den Volumenstrom beim Fluten und Entleeren an die Teile anzupassen. Dadurch lassen sich auch unterschiedliche Füllgrade der Arbeitskammer für einen intensiveren Medienaustausch im kritischen Bauteilbereich realisieren. Die Trocknung erfolgt mit Heißluft und Vakuum. „Mit dem Reinigungsergebnis sind wir sehr zufrieden. Alle Teile kommen so aus der Anlage, dass wir sie direkt in einen Reinraum einschleusen und weiterbearbeiten können“, ergänzt André Hatje. Diese nächsten Schritte beinhalten das Glühen und Benetzen der Komponenten mit Flüssigmetall.

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit, dass wir verantwortungsvoll mit Ihren personenbezogenen Daten umgehen. Sofern wir personenbezogene Daten von Ihnen erheben, verarbeiten wir diese unter Beachtung der geltenden Datenschutzvorschriften. Detaillierte Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.

Ich bin damit einverstanden, dass die Vogel Communications Group GmbH & Co. KG, Max-Planckstr. 7-9, 97082 Würzburg einschließlich aller mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen (im weiteren: Vogel Communications Group) meine E-Mail-Adresse für die Zusendung von redaktionellen Newslettern nutzt. Auflistungen der jeweils zugehörigen Unternehmen können hier abgerufen werden.

Der Newsletterinhalt erstreckt sich dabei auf Produkte und Dienstleistungen aller zuvor genannten Unternehmen, darunter beispielsweise Fachzeitschriften und Fachbücher, Veranstaltungen und Messen sowie veranstaltungsbezogene Produkte und Dienstleistungen, Print- und Digital-Mediaangebote und Services wie weitere (redaktionelle) Newsletter, Gewinnspiele, Lead-Kampagnen, Marktforschung im Online- und Offline-Bereich, fachspezifische Webportale und E-Learning-Angebote. Wenn auch meine persönliche Telefonnummer erhoben wurde, darf diese für die Unterbreitung von Angeboten der vorgenannten Produkte und Dienstleistungen der vorgenannten Unternehmen und Marktforschung genutzt werden.

Falls ich im Internet auf Portalen der Vogel Communications Group einschließlich deren mit ihr im Sinne der §§ 15 ff. AktG verbundenen Unternehmen geschützte Inhalte abrufe, muss ich mich mit weiteren Daten für den Zugang zu diesen Inhalten registrieren. Im Gegenzug für diesen gebührenlosen Zugang zu redaktionellen Inhalten dürfen meine Daten im Sinne dieser Einwilligung für die hier genannten Zwecke verwendet werden.

Mir ist bewusst, dass ich diese Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufen kann. Durch meinen Widerruf wird die Rechtmäßigkeit der aufgrund meiner Einwilligung bis zum Widerruf erfolgten Verarbeitung nicht berührt. Um meinen Widerruf zu erklären, kann ich als eine Möglichkeit das unter https://support.vogel.de abrufbare Kontaktformular nutzen. Sofern ich einzelne von mir abonnierte Newsletter nicht mehr erhalten möchte, kann ich darüber hinaus auch den am Ende eines Newsletters eingebundenen Abmeldelink anklicken. Weitere Informationen zu meinem Widerrufsrecht und dessen Ausübung sowie zu den Folgen meines Widerrufs finde ich in der Datenschutzerklärung, Abschnitt Redaktionelle Newsletter.

Von kleinen Schrauben über Anodenteller und Kathodenhülsen bis zu Gehäusetöpfen mit einem Durchmesser von 225 mm reicht das Bauteilspektrum, das bei Philips in einer 18 Jahre alten, mehrstufigen Ultraschallanlage von UCM gereinigt wird. Die Bandbreite an Metallen, aus denen die Komponenten hergestellt werden, besteht aus Nickel-Eisen-Werkstoffen, Edelstahl, Molybdän, Kupfer, Wolfram und Titan. „Die Teile werden nach verschiedenen Bearbeitungsschritten wie beispielsweise Schleifen und Galvanisieren zwischen- sowie vor dem Glühen beziehungsweise Löten endgereinigt. Die Anlage ist daher die am meisten frequentierte Maschine unserer Materialversorgung und liefert nach wie vor zufriedenstellende Reinigungsergebnisse“, weiß André Hatje.

Bei der Kapazität stieß man allerdings an Grenzen und entschied daher, in eine zweite Anlage zu investieren. Bei Philips war klar, dass die neue Anlage wieder von UCM, dem auf Präzisions- und Feinstreinigung spezialisierten Unternehmensbereich der SBS Ecoclean Group, kommen sollte. Auch wenn Prozess, Anzahl der Reinigungs- und Spülstufen sowie Trocknung von der bestehenden Anlage übernommen werden konnten, sollte das neue Reinigungssystem flexibler und schneller werden und ein noch besseres Ergebnis liefern. „Es gab bei der Zwischenreinigung einige Bauteile, bei denen das Ergebnis nicht zu 100 Prozent erreicht wurde. Für die nachfolgenden Prozesse spielt das keine Rolle, aber nach der der Endreinigung müssen die Teile praktisch partikelfrei sein“, beschreibt der Prozessentwickler Hatje. Das heißt, die Vorgaben von ≤ zwei Partikel 5 µm und ein Partikel ≤ 10 µm müssen zuverlässig eingehalten werden.

Die vollständig gekapselte Ultraschall-Reinigungsanlage beinhaltet inklusive Be- und Entladung zwölf Stationen und zwei Umsetzer. Sie sind ebenso wie die Parameter der in den verschiedenen Becken durchzuführenden Prozesse frei programmierbar. Es können dadurch Stationen beliebig angefahren und Prozesse frei gestaltet werden. „Um die Sauberkeitsanforderungen bei den verschiedenen Komponenten und Folgeprozessen abzudecken, arbeiten wir bei dieser Anlage mit rund 30 verschiedenen Reinigungsprogrammen, die über ein integriertes Barcodesystem automatisch ausgewählt werden“, erklärt André Hatje. Die Transportgestelle der Anlage verfügen über unterschiedliche Greifer. Dies ermöglicht, dass verschiedene Reinigungsbehältnisse aufgenommen und programmspezifische Funktionen wie Heben und Senken sowie Drehen des Behältnisses in den Behandlungsstationen durchgeführt werden können. Der realisierbare Durchsatz liegt je nach Programm bei zwölf bis 15 Körben pro Stunde im dreischichtigen Betrieb an sechs Tagen pro Woche.

Die ersten vier Becken nach der Beladung ermöglichen Reinigungsprozesse mit dazwischengeschalteten Spülschritten. Sie sind am Boden sowie an zwei Seiten mit Mehrfrequenz-Ultraschall (25 und 75 kHz) ausgestattet. Durch die in die Wannenwände eingeflanschten Plattenschwinger befinden sich keine Bauteile in den Becken, an denen sich Schmutznester bilden können. Die Reinigungsbecken verfügen zusätzlich zu einem Zweiseitenüberlauf für den Austrag von schwebenden und aufschwimmenden Partikeln über eine Bodenfiltration. Sie sorgt dafür, dass entfernte und am Boden angelagerte Verunreinigungen durch eine Spüldüse abgeschwemmt und am tiefsten Punkt des Beckens abgesaugt werden. Die Flüssigkeit aus der Oberflächen- und Bodenfiltration wird über getrennte Filterkreisläufe aufbereitet. Ausgestattet sind die Reinigungsbecken darüber hinaus mit Einrichtungen für eine elektrolytische Entfettung. „Diese Funktion haben wir gemeinsam mit UCM schon für die alte Anlage entwickelt. Dadurch bekommen wir auch Teile sauber, auf denen sich angetrocknete Polierpaste befindet“, ergänzt André Hatje.

Neu dagegen ist eine in die fünfte Behandlungsstation integrierte Spritzspüle mit VE-Wasser. Sie entfernt auch sehr feine Stäube, die sich nach der Reinigung und dem ersten Tauchspülen noch auf der Oberfläche befinden. Der Spritzspüle schließen sich drei Tauchspülstationen an, wobei dem VE-Wasser der letzten Spüle für Komponenten aus Eisenwerkstoffen ein Korrosionsinhibitor beigemischt ist. Alle vier Spülstationen verfügen über einen separaten Lift-out. Er ermöglicht, die Körbe nach der definierten Verweilzeit nicht nur aus den Becken herauszufahren, sondern auch Warenbewegung während des Spülprozesses. Für die Trocknung der Teile sind in den folgenden zwei Stationen kombinierte Infrarot-Vakuumtrockner installiert. Eine Einhausung inklusive Laminarflowbox wirkt in der Entladestation einer Rekontamination der Komponenten entgegen. „Das neue System bietet uns deutlich mehr Möglichkeiten bei der Reinigung. Wir erreichen dadurch bessere Reinigungsergebnisse in kürzeren Zykluszeiten. Daher planen wir unsere alte Anlage durch UCM entsprechend modernisieren zu lassen“, merkt André Hatje abschließend an.

Weitere Artikel über Auftragsfertigung und Fertigungseinrichtungen finden Sie in unserem Themenkanal Fertigung.

Sauberkeit im Submikrometer- und Atomprozentbereich

CO2-Schneestrahlreinigung für kleine Stückzahlen

Cookie-Manager Impressum Datenschutz AGB Leserservice Abo-Kündigung Mediadaten Werbekunden-Center Hilfe Abo

Copyright © 2022 Vogel Communications Group

Diese Webseite ist eine Marke von Vogel Communications Group. Eine Übersicht von allen Produkten und Leistungen finden Sie unter www.vogel.de

UCM /Gebr. Brasseler; Acp Systems ; Wirthwein Medical GmbH Co. KG; KUMAVISION; Philips Medical Systems DMC; www.petermosimann.ch/Swiss Medtech; Devicemed; Medical Mountains; Nürnberg Messe/Heiko Stahl; Qosina; Coldplasmatech; DPMA; D.Quitter/VCG; acp systems AG; Wirthwein Medical; Harter; 3D Systems; Ottobock; Kuka; Wibu-Systems AG; BV-Med; Devicemed/Daniel Grimm; gemeinfrei; Tom Bause; Aesculap AG; Messe Berlin GmbH; Fraunhofer EMFT/ Bernd Müller; Tuca Paoli; TU Graz; ETH Zürich / Max-​Planck-Institut für Intelligente Systeme; Fraunhofer IBMT