Eberbach: Magnetresonanztomograph kam in Zentimeterarbeit in die GRN-Klinik - Eberbach - RNZ

2021-12-14 17:48:16 By : Mr. Sunzoom Xu

Der neue Magnetresonanztomograph wurde von einem 70-Tonnen-Schwerlastkran durch die Dachluke in die neue Klinik gehoben.

Ein Schwerlastkran transportierte den hochmodernen, über vier Tonnen schweren Magnetresonanztomographen in den Neubau des GRN-Klinikums.

Eberbach. Maßarbeit ist an der Tagesordnung, als der Fahrer des 70 Tonnen schweren Schwerlastkrans den 4,2 Tonnen schweren Magnetresonanztomographen von der Ladefläche eines Lkw in die Luke auf dem Dach des Neubaus des GRN-Klinikums manövriert Freitag. Doch der Mann hat Erfahrung und setzt das nagelneue Gerät, das von der Firma Siemens in Erlangen gefertigt wurde, mit Hilfe zweier Monteure präzise im Behandlungsraum ein. Der 1,5 Millionen Euro teure Neubau gehört dem „MVZ. Das Radiologische Zentrum Eberbach“ (MVZ DRZ Eberbach), das in Kürze in einem gut 400 Quadratmeter großen Neubau Patienten behandeln wird. „Damit ist jetzt alles an einem Ort und Synergieeffekte können genutzt werden“, erklärt Praxisleiterin Daniela Klüber.

Davon sollen insbesondere die Patienten profitieren. Damit sind die Zeiten vorbei, in denen der Patient zuerst zum Arzt in der Kellereistraße, dann ins Krankenhaus zur Computertomographie und schließlich wieder in die Arztpraxis in die Kellereistraße ging. Das war vor allem in den Wintermonaten unangenehm und zeitraubend. Manchmal musste man auch lange auf Transportmöglichkeiten warten.

Das MVZ DRZ ist ein Zusammenschluss von fünf Gesellschaftern. Die Ärzte und ihre Teams sind nicht nur in Eberbach aktiv, sondern auch in Erbach, Sinsheim, Walldorf und Heidelberg. Insgesamt sind rund hundert Mitarbeiter beschäftigt, davon zehn in Eberbach. In Eberbach wurde laut Klüber bereits 2006 eröffnet. „Hier sind wir näher an der stationären Versorgung“, bestätigt Dr. Matthias Brado, einer der Gesellschafter, der am Freitag mit Klüber die Aktion am Scheuerberg beobachtete. Dies erleichtert vor allem auch die interdisziplinäre Zusammenarbeit.

Das neue Siemens Magnetom Altea 1,5 Tesla Gerät hat eine 70 Zentimeter breite Öffnung. Zehn Zentimeter mehr als sonst. „Die zehn Zentimeter bringen etwas und bringen manchen Patienten Platzangst“, erklärt Brado. Auch der Raum, in dem sich das Hightech-Gerät befindet, wurde mit einer „beruhigenden“ Fototapete gestaltet. „Mit dem Gerät ist eine Untersuchung des ganzen Körpers von Kopf bis Fuß ohne Röntgenaufnahmen möglich“, sagt der Arzt. Im Gegensatz zur Computertomographie, die dort noch wie das klassische Röntgen möglich ist. Patienten bis zu einem Körpergewicht von rund 200 Kilogramm könnten damit untersucht werden.

Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist ein diagnostisches Verfahren zur Erstellung detaillierter Schnittbilder des menschlichen Körpers in hoher Auflösung. Dafür werden starke Magnete verwendet. Schlaganfälle können beispielsweise sehr schnell diagnostiziert werden. Um den Untersuchungsprozess nicht zu beeinflussen, dürfen sich keine störenden Geräte wie Handys in der Nähe befinden. Der Raum, in dem sich der Magnetresonanztomograph befindet, ist daher entsprechend abgeschirmt. Brado erzählt eine Anekdote. Bei einer Untersuchung eines Patienten vor Jahren fielen diese Pfennigstücke aus seiner Hose auf den Boden. Dann flogen sie plötzlich wie Geschosse durch den Raum.

Nach Angaben des Herstellers sind nach der „Hebeaktion“ am Freitag noch Montagearbeiten erforderlich, die etwa zwei Wochen dauern. Laut Praxisleiter Klüber wird das hochmoderne Gerät ab dem 1. März in Betrieb gehen. Die Räume in der Kellereistraße werden zunächst als Außenstelle weitergeführt.

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