Sensationeller Fund aus der Asterix-Zeit: 41 Goldmünzen der Kelten

2021-12-14 17:55:34 By : Mr. Alex Yan

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Ein freiwilliger Sucher fand den 2000 Jahre alten Schatz mit einem Metalldetektor. Noch nie wurden so viele Münzen von den Kelten entdeckt.

Potsdam - Der Goldschatz von Baitz ist eine historische Sensation, Experten sprechen von einem "wahnsinnigen Fund". Der Schatz ist über 2000 Jahre alt, aus der Zeit, als die Gallier gegen die Römer kämpften. Fans der Zeichentrickfigur Asterix sind mit dieser Phase der Geschichte bestens vertraut.

Der Schatz besteht aus 41 Goldmünzen aus keltischer Zeit – vermutlich aus dem Jahrhundert vor Christi Geburt. Der ehrenamtliche Archäologe Wolfgang Herkt fand 2017 die ersten elf Münzen auf einem Feld in Hohen Fläming, südwestlich von Berlin. Erst am Montag wurde der Schatz der Öffentlichkeit präsentiert.

"Bisher gab es in Brandenburg keinen Goldschatz für die Kelten", sagte Kulturministerin Manja Schüle (SPD). "Die Goldmünzen sind eine Sensation, eine unersetzliche Informationsquelle, die einen einzigartigen Einblick in unsere Vergangenheit bietet."

Dass der Schatz erst vier Jahre später präsentiert wurde, hat Gründe: Der Fundort sollte geheim bleiben, die Experten wollten den Schatz zunächst gründlich untersuchen können. „Wir wollten aber vor allem sicherstellen, dass die Umgebung der Fundstelle mehrfach abgesucht wird“, sagt der Landesarchäologe Franz Schopper. Damit soll verhindert werden, dass illegale Schatzsucher historisch wertvolle Dinge finden.

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Deshalb suchten die Spezialisten mit Metalldetektoren, und es fanden auch klassische Ausgrabungen statt. Nach den ersten elf Münzen wurden 30 weitere gefunden. Und ein germanisches Dorf aus der sogenannten Jasdorfer Zeit wurde freigelegt. Die keltischen Münzen waren im Besitz der Germanen.

Was macht den Schatz so wertvoll? „Es wurde weit weg vom Siedlungsgebiet der Kelten gefunden“, sagt der Archäologe Schoppe. Ein solcher Fund in dieser Größe ist äußerst ungewöhnlich. In ganz Brandenburg wurde gerade eine weitere keltische Münze gefunden.

Die Kerngebiete der Kelten waren einst die Regionen des heutigen Böhmens, Bayerns, Baden-Württembergs und Frankreichs – das Gebiet von Asterix und die Gallier. Natürlich wurden die Experten auch gefragt, ob der Schatz aus den Galliern von Asterix stammen könnte. „Offenbar nicht“, sagt Münzspezialistin Marjanko Pilekic. "Die Münzen stammen wahrscheinlich aus dem hessischen oder rheinland-pfälzischen Raum."

Dass im Südwesten Deutschlands keltische Münzen gefunden werden, ist keine Sensation. In Brandenburg ist das anders. Das nächste sogenannte Austauschgebiet zwischen Kelten und Germanen lag den Experten zufolge in Südthüringen. Auch auf germanischer Seite gibt es Münzen.

„Das Besondere ist auch, dass es sich nicht um einen gesammelten Schatz handelt“, sagt Pilekic. Die Münzen wurden jahrelang nicht von Händlern oder wohlhabenden Herrschern gesammelt. Sie stammen aus einer Münzstätte und wurden gleichzeitig hergestellt. Dies ist für Historiker sehr aufschlussreich. "Ich kenne nur einen weiteren Fund dieser Art aus keltischer Zeit."

Was der Schatz damals wert war, können selbst Experten nicht sagen, es gibt nur wenige Aufzeichnungen über Kelten. Chefarchäologe Schoppe sieht mehrere Möglichkeiten: Die Germanen könnten das Gold für Häute oder lange blonde Frauenhaare bekommen haben. Es könnte aber auch eine Mitgift für eine keltische Frau gewesen sein, die mit den Germanen verheiratet war. „Es besteht auch die Möglichkeit, dass nicht nur schöne Dinge gehandelt wurden“, sagte Schoppe. Der Schatz könnte die Bezahlung von verkauften Sklaven oder Söldnern sein.

Die Münzen sind klein und gewölbt, sie werden auch "Regenbogenschalen" genannt. Der Name stammt von den Bauern, die solche Münzen auf ihren Feldern fanden – oft nach einem Regenguss, wenn das Gold aus dem Wasser gespült wurde und in der Sonne auf dem Feld glänzte. „Damals hieß es: Glück, also solche Münzen, findet man dort, wo der Regenbogen beginnt“, sagt Münzexperte Pilekic. Die Münzen wurden auch Sternmünzen genannt. Ihnen wurden magische Kräfte nachgesagt: Sie sollen heilende Kräfte gehabt haben. "Und wenn du es zu Hause behältst, sollte dir nur Gutes passieren." Das würde erklären, warum der Schatz als Prestigeobjekt aufbewahrt wurde.

Auch der aktuelle Wert dieser insgesamt 178,5 Gramm Gold lässt sich von den Experten nicht beziffern. Der Materialwert von Gold ist nicht so hoch, ein Gramm kostet rund 50 Euro. Ausschlaggebend für den Wert ist der historische Kontext. "Die Verbindung ist wichtig, die Tatsache, dass sie sich in einer germanischen Siedlung befanden", sagte Schoppe. "Ohne einen solchen Kontext ist selbst eine Goldmünze der Kelten nicht viel wert."

Der Finder ist ein stiller Mann mit langem Spitzbart. Wolfgang Herkt, 61 Jahre alt, ist seit Jahrzehnten als sogenannter ehrenamtlicher Denkmalpfleger tätig. Minister Schüle betonte, Menschen wie Wolfgang Herkt seien ausgebildete Helfer der Archäologen. "Sie sind echte Profis."

Herkt sagt, er habe eine zweijährige Ausbildung absolviert. Er hat sich schon immer für die Regionalgeschichte interessiert und viel im Selbststudium gemacht. Sein Geld verdient er als Freiberufler. Er ist Ausgrabungsassistent und hilft, wenn Archäologen Baustellen untersuchen.

Er lebte in der Gegend, in der er den Schatz fand. Er hatte auf dem Feld alte Scherben gesehen. "Und wo Scherben sind, können mehr sein", sagte er. Also ging er 2017 mit seinem Metalldetektor raus. „Ich habe das Recht, in die Tiefe zu hören“, sagte er. Es war ein gepflügtes Feld. „Grundsätzlich gehen wir immer mit Zustimmung des Eigentümers auf die Felder.“ Warum suchte er dort? Das Feld liegt im Baruther Urstromtal, was eine günstige Lage ist, weil man sich damals gerne auf Hügeln am Wasser niederließ.

Er suchte etwa 90 Minuten lang. „Ich hatte das Gefühl, ich hätte 20 Kilo Schrott und wollte nur noch einen Abschlusskurs laufen“, berichtete er. "Dann hatte ich ein Supersignal und sah etwas Goldglänzendes." Zuerst dachte er, es sei der Deckel einer kleinen Schnapsflasche. "Als ich es weggeblasen habe, war eine Regenbogenschale in meiner Hand."

Also hielt er eine Stunde durch und fand elf Münzen. „Ich habe schon früher Silber gefunden“, sagte er. „Aber Gold ist Gold. Gold findet man nur einmal im Leben. „Und dann noch so ein Schatz. Er ist froh, als Freiwilliger etwas für die Wissenschaft getan zu haben. Er wollte das Gold auch nicht besitzen und rief sofort das Staatsamt an. Dann steckte er die Münzen einfach in seine Tasche. "Sie haben geklingelt."

Er hat keinen Anspruch auf einen Finderlohn, das ist das Gesetz. "Wenn ich gezielt suche, was ich getan habe, habe ich keinen Anspruch auf Finderlohn", sagte Herkt. Er hofft aber, dass die vielen freiwilligen Suchenden zumindest einen Zuschuss zu den Treibstoffkosten bekommen.

Immerhin lud ihn Minister Schüle ein, im nächsten Frühjahr Spargel zu essen. Er stammt aus der Region um den Standort, ist also auch ein Schatz aus brandenburgischem Boden.

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