Gerät macht besonders flexibles Röntgen möglich

2022-08-14 06:22:30 By : Mr. Dan Hsu

Die vergangenen Tage waren spannend für die Urologen der urologischen Belegabteilung im Gesundheitszentrum Ehingen sowie die Verantwortlichen des Medizingeräteherstellers Dornier MedTech. Denn im Alb-Donau Klinikum Ehingen wurde das weltweit erste Gerät des neuentwickelten Dornier Nautilus ausgeliefert und aufgestellt. Dabei handelt es sich um eine Einheit aus OP-Tisch und Röntgenanlage, die den Ärzten besonders viel Flexibilität in der Anwendung ermöglicht und dadurch den Komfort für den Patienten erhöht sowie die Qualität der Untersuchungsergebnisse verbessert. Das berichtet das Alb-Donau-Klinikum in einer Pressemitteilung.

Das bisherige Gerät war in die Jahre gekommen und musste ersetzt werden. „Wir haben uns informiert, was eine moderne Röntgeneinheit in der Urologie heute bietet und uns dann für dieses System entschieden. Der Hauptvorteil ist die große Flexibilität, die wir dadurch bei der Untersuchung und Behandlung unser Patienten erhalten. Wir können mit dem Nautilus Röntgenbilder aus verschiedenen Ebenen erstellen, ohne dass wir dazu den Patienten umlagern müssen“, erklärt Facharzt Jürgen Prang, einer der drei Praxisinhaber der urologischen Gemeinschaftspraxis.

Möglich macht dies ein neuartiges Konzept, das nun weltweit erstmals in Ehingen zum Einsatz kommt. Während zum Beispiel in Asien hauptsächlich mobile C-Bögen (Röntgengerät in Form eines C) verwendet werden, benutzen Urologen im deutschsprachigen Raum und den USA bisher Röntgenanlagen, die fest mit dem OP-Tisch verbunden sind. Die Idee in der dreijährigen Entwicklung des Nautilus war, das Beste aus beiden Welten zusammenbringen. Dadurch entstand ein Gerät, bei dem der OP-Tisch und die Röntgeneinheit sowohl synchronisiert als auch unabhängig voneinander nutzbar sind.

Für die Patienten bedeutet dies, dass sie während der gesamten Untersuchung bequem liegen können, während der Nautilus in verschiedenen Stellungen Bilder zum Beispiel des Harntrakts erstellt. Die Röntgenfläche ist dabei groß genug, um den gesamten Bereich von der Niere bis zur Blase in einer Aufnahme darstellen zu können. Dies erlaubt dem Arzt eine bessere Diagnose und reduziert gleichzeitig die Strahlenbelastung, weil dadurch weniger Röntgenaufnahmen notwendig sind.

„Die Erfahrungen der ersten Tage mit dem Nautilus haben uns wirklich begeistert. Wichtig war uns bei der Auswahl, dass wir den Patienten damit besonders schonend röntgen können. Die Bildqualität ist natürlich sehr viel besser als bei dem bisherigen 15 Jahre alten Gerät. Die Bilder sind so gut, dass wir das als Quantensprung in der Technik erleben. Zudem sind wir als Anwender sehr viel besser vor den Röntgenstrahlen geschützt. Denn anders als bisher ist beim Nautilus die Röntgeneinheit unter dem OP-Tisch angebracht. Durch diese Veränderung wird die Streustrahlung im Raum reduziert, zusätzlich schützt uns ein Bleischild vorne am OP-Tisch wirkungsvoll vor der Strahlung“, betont Prang.

Das neue Gerät unterstreicht den Stellenwert, den die Urologie im Ehinger Klinikum hat. Deshalb hat die ADK GmbH insgesamt 800 000 Euro in die Hand genommen, um durch den Kauf des Nautilus und einem neuen Lithotripter für optimale Arbeitsbedingungen in der Urologie zu sorgen. „Ich danke unserem Landkreis an dieser Stelle ausdrücklich dafür, dass er seit Jahrzehnten kontinuierlich in die Infrastruktur unserer Kliniken investiert und dadurch dafür sorgt, dass die Kreisbevölkerung in unseren Kliniken auf dem aktuellen Stand der Medizin behandelt werden kann“, betont Wolfgang Schneider, Geschäftsführer der ADK GmbH im Presseschreiben.

Dadurch, dass die urologische Praxis im Klinikbereich liegt und direkt mit dem Funktionsbereich der Urologie verbunden ist, könnten die urologischen Patienten im Alb-Donau-Kreis unabhängig von ihrem Krankheitsbild optimal behandelt werden, heißt es in der Mitteilung des Klinikums. Viele Eingriffe könnten ambulant und möglichst schonend durchgeführt werden. Aber auch bei größeren Eingriffen würden die Patienten von ihrem vertrauten Arzt operiert und nachbetreut. Ein gutes Beispiel dafür ist die Entfernung von Nierensteinen. Erst vor wenigen Wochen wurde auch das Gerät für die extrakorporale Stoßwellenlithotripsie, kurz ESWL, ausgetauscht. Fokussierte Stoßwellen zertrümmern bei diesem Verfahren Nieren- und Harnleitersteine mechanisch. Weil das aber nicht in jedem Stadium funktioniert, kommen auch invasivere Verfahren zum Einsatz. Der Nautilus ermöglicht durch seine Röntgenkontrolle zum Beispiel einen Eingriff, bei dem Nierensteine mit Hilfe von Laserstrahlen zerstört werden. Dieser Eingriff wird ambulant und ohne Vollnarkose durchgeführt. Ist auch dies nicht mehr möglich, können die urologischen Belegärzte die Nierensteine auch im Zentral-OP des Klinikums operativ entfernen. „Wir bieten unseren Patienten ein sehr breites Spektrum bei allen urologischen Fragestellungen. Das geht von den Vorsorgemaßnahmen bis hin zur Behandlung von Krebserkrankungen“, erklärt Prang.