Lage in Afghanistan: USA wollen Evakuierungen auch nach Terrorangriff weiterführen | STERN.de

2022-09-11 05:03:34 By : Mr. Jason Huang

Der Tag in Afghanistan in der Nachlese: 

US-Präsident Joe Biden hat nach dem tödlichen Doppelanschlag in Kabul Vergeltung angekündigt. "Wir werden nicht vergeben. Wir werden nicht vergessen", sagte Biden am Abend im Weißen Haus an die Adresse der Verantwortlichen für die Attacken gerichtet. "Wir werden euch jagen und euch büßen lassen." Die USA machen den lokalen Ableger des sogenannten Islamischen Staats (IS) für die Attacken vor dem Flughafen von Kabul verantwortlich. Der IS hat einen Selbstmordanschlag für sich in Anspruch genommen. Bei dem Doppelanschlag waren zahlreiche Menschen getötet worden, unter ihnen zwölf US-Soldaten. 

Nach dem Ende der Evakuierungsflüge aus Afghanistan kehren die Einsatzkräfte der Bundeswehr am Freitagnachmittag nach Deutschland zurück. Bei der Ankunft im niedersächsischen Wunstorf werden sie von Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), Generalinspekteur Eberhard Zorn, der Wehrbeauftragten des Bundestages, Eva Högl (SPD), und weiteren Politikerinnen und Politikern in Empfang genommen, wie die Bundeswehr am Donnerstagabend mitteilte. Die Rückkehr werde gegen 16.00 Uhr erwartet. Unter der Führung von Brigadegeneral Jens Arlt waren bis zu 600 Einsatzkräfte an dem bisher größten militärischen Evakuierungseinsatz der Bundesrepublik beteiligt. Nach der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban in Afghanistan beteiligte sich Deutschland zusammen mit anderen Nationen an einer Luftbrücke.

Die erneute Explosion in der afghanischen Hauptstadt Kabul in der Nacht zum Freitag ist nach Angaben der Taliban durch eine kontrollierte Sprengung durch die US-Truppen verursacht worden. Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid erklärte im Online-Dienst Twitter, US-Truppen hätten am Flughafen Ausrüstung zerstört. Für die Bewohner von Kabul bestehe kein Anlass zur Sorge. Die Angaben konnten zunächst nicht von unabhängiger Seite bestätigt werden.

Der Terroranschlag in Kabul, bei dem auch US-Soldaten getötet wurden, hätte nach Ansicht von Ex-Präsident Donald Trump "nie passieren dürfen". Er spreche den Familien der getöteten und verletzten Soldaten sowie den Angehörigen der zivilen Opfer sein Beileid aus, erklärte Trump. "Diese Tragödie hätte nie passieren dürfen, was unsere Trauer noch größer und schwerer zu begreifen macht", erklärte Trump. Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan Mitte August hatte der Republikaner fast täglich Erklärungen verschickt, in dem er seinem Nachfolger, dem Demokraten Joe Biden, große Vorwürfe machte. In seiner jüngsten Stellungnahme zu dem Anschlag gab es aber keine offenen politischen Angriffe oder Schuldzuweisungen.

Am frühen Freitagmorgen (Ortszeit) ist Kabul nach Angaben von Mitarbeitern der Nachrichtenagentur AFP erneut von einer starken Explosion erschüttert worden. Die Ursache der Explosion, die sich wenige Stunden nach dem Doppelanschlag vor dem Flughafen von Kabul ereignete, war zunächst unklar. Da es seit der Machtübernahme durch die radikalislamischen Taliban keine funktionierenden Behörden in dem Land gibt, waren zunächst keine näheren Informationen zu erhalten. Laut Informationen des ZDF könnte es sich um eine gezielte Sprengung durch die US-Streitkräfte gehandelt haben.

Die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hat den verheerenden Anschlag nahe des Flughafens von Kabul für sich in Anspruch genommen. Wie das auf die Überwachung extremistischer Gruppen im Internet spezialisierte US-Unternehmen Site mitteilte, erklärte der IS über sein Propaganda-Sprachrohr Amaq, einer seiner Kämpfer habe sich am Flughafen in die Luft gesprengt. Er habe sich US-Soldaten auf fünf Meter nähern können.

Die US-Streitkräfte setzen die Evakuierungsmission in Kabul auch nach dem verheerenden Terrorangriff am Flughafen der afghanischen Hauptstadt fort. "Wir führen den Auftrag weiter aus", sagte US-General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, am Donnerstag in einer Videoschalte mit Journalisten im Pentagon.

Bei dem Anschlag außerhalb des Flughafens von Kabul sind nach Angaben der US-Regierung zwölf amerikanische Soldaten getötet worden. Das sagte US-General Kenneth McKenzie, der das US-Zentralkommando Centcom führt, am Donnerstag in einer Videoschalte mit Journalisten im Pentagon. 15 US-Soldaten seien verletzt worden.

Nach dem Anschlag am Flughafen von Kabul sieht die norwegische Regierung keine Möglichkeit mehr, ausreisewillige Personen aus Afghanistan zu evakuieren. "Durch den Angriff ist wertvolle Zeit verloren gegangen", sagte Außenministerin Ine Eriksen Søreide bei einer Pressekonferenz. "Wir haben leider nicht mehr die Möglichkeit, bei einer assistierten Ausreise zu helfen. Wir treten jetzt in eine neue Phase der Evakuierung ein."

Der Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett im Weißen Haus ist wegen der dramatischen Entwicklungen in Afghanistan um einen Tag verschoben worden. US-Präsident Joe Biden werde nun am Freitag mit Bennett zusammentreffen, erklärte das Weiße Haus.

Angesichts der chaotischen Situation und der angespannten Sicherheitslage in Afghanistan hat UN-Generalsekretär António Guterres die Vetomächte zu einem Krisentreffen eingeladen. Diplomatenkreisen zufolge sollen die Botschafter der USA, Chinas, Russlands, Großbritanniens und Frankreichs am Montag in New York mit dem UN-Chef zusammenkommen, um sich über die Lage auszutauschen.

Die britischen Streitkräfte wollen ihre Evakuierungsmission trotz des tödlichen Anschlags am Flughafen in Kabul fortsetzen. Das sagte Premierminister Boris Johnson nach einer Sitzung des Sicherheitskabinetts. Der Premier verurteilte die Tat als "barbarisch" und sprach den USA sowie "dem afghanischen Volk" sein Beileid aus. Es habe sich wohl um eine Serie von Attacken gehandelt, so Johnson weiter. Zu geheimdienstlichen Erkenntnissen über die Hintergründe wollte er sich nicht äußern. Es sei aber "beinahe sicher", dass auch Mitglieder der Taliban unter den Opfern seien, so Johnson.

Nach den Anschlägen am Flughafen Kabul haben die Nato und die Europäische Union die Fortsetzung der Evakuierungen aus Kabul gefordert. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte auf Twitter, er verurteile den "furchtbaren terroristischen Anschlag". Zugleich betonte er, die "Priorität" der westlichen Allianz liege darin, "so viele Menschen wie möglich so schnell wie möglich in eine sichere Umgebung" zu bringen.

Außenminister Heiko Maas tritt vor die Presse. "Die Bilder und Videos, die uns aus Kabul erreichen, sind schrecklich und gehen ins Mark. Unser Gedanken sind bei all denen, die Angehörige verloren haben oder noch auf Nachrichten warten", sagte Maas. Bisher gäbe es keine Informationen über deutsche Opfer, so der Außenminister.

"Unsere Arbeit geht weiter, so lange bis alle in Sicherheit sind, für die wir in Afghanistan Verantwortung tragen. Unsere Mission geht in die nächste Phase", sagte Maas. "Mit den verbliebenen Deutschen in Afghanistan stehen wir weiter in Kontakt." Um ihnen die sichere Ausreise zu ermöglichen, stehe man auch mit den Taliban in Kontakt, so der Außenminister.

Bei den Anschlägen am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul sind auch mehrere US-Soldaten getötet worden. Das gab das US-Verteidigungsministerium bekannt, ohne eine Zahl zu nennen. Demnach wurden auch mehrere US-Soldaten verletzt.

Bei den Anschlägen am Flughafen von Kabul sind bis zu 20 Menschen getötet und 52 verletzt worden. Der Taliban-Sprecher Sabihullah Mudschahid sagte der Nachrichtenagentur AFP, nach ersten Informationen seien "zwischen 13 und 20" Menschen getötet worden. Am Donnerstagabend waren mindestens zwei Anschläge vor dem Flughafen der afghanischen Hauptstadt verübt worden, wo tausende Menschen auf einen Platz in einem der letzten westlichen Evakuierungsflugzeuge warteten.

Die Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer tritt vor die Presse. "Dies waren feige terroristische Attentate, die wir alle auf das Tiefste verurteilen", beginnt die Verteidigungsministerin. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern und ihren Angehörigen. Zu ihren Identitäten liegen bisher keine Informationen vor", so AKK.

"Deutsche Soldaten und Soldatinnen wurden nicht verletzt", bestätigte die Verteidigungsministerin. Bis auf zwei Soldaten hätten alle deutschen Einsatzkräfte Kabul verlassen und seien auf dem Weg nach Taschkent. Diese zwei befänden sich jedoch im sicheren US-amerikanischen Teil des Flughafens.

"Meine Gedanke sind bei denjenigen, die sich auch nach unserem letzten Flug noch in Afghanistan befinden. Für sie bleiben wir auch nach Ende der militärischen Evakuierungsmission verantwortlich", so AKK.

Der Besuch des israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennett im Weißen Haus hat sich wegen der dramatischen Entwicklungen in Afghanistan zunächst verzögert. Das Weiße Haus teilte mit, das Treffen von US-Präsident Joe Biden und Bennett werde nicht zum ursprünglich angesetzten Zeitpunkt stattfinden. Die beiden hatten eigentlich gegen 17.30 Uhr MESZ zusammenkommen sollen. Ob das Treffen wegen des Doppelanschlags außerhalb des Flughafens in Kabul nur verspätet stattfinden wird oder ganz abgesagt werden könnte, blieb zunächst offen. Ein anderer Termin Bidens - eine Schalte mit Gouverneuren - wurde vom Weißen Haus gestrichen.

Bei dem Anschlag am Flughafen der afghanischen Hauptstadt Kabul sind nach Angaben der militant-islamistischen Taliban mindestens 13 Menschen getötet worden. Mindestens 52 weitere seien verletzt worden, teilte der Sprecher des politischen Büros der Taliban in Doha mit.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geht davon aus, dass es in der afghanischen Hauptstadt Kabul einen oder mehrere Selbstmordanschläge gegeben hat. "Die Terroristen haben auf Menschen gezielt, die vor den Toren des Flughafens gewartet haben", so Merkel. Die Kanzlerin verurteilte den Anschlag als "absolut niederträchtig in dieser sehr, sehr angespannten Situation". Zudem sprach sie den Angehörigen ihr Mitleid aus. "Ich denke in diesen Minuten an die Opfer und die Angehörigen", sagte Merkel.

Die Vereinten Nationen sprechen nach dem Anschlag in Kabul von mehreren Toten und Verletzten. UN-Generalsekretär António Guterres "verurteilt diesen Terroranschlag, bei dem eine Reihe von Zivilisten getötet und verletzt wurden, und spricht den Familien der Getöteten sein tief empfundenes Beileid aus", sagte UN-Sprecher Stephane Dujarric. Es gebe bisher keine Informationen zu Hintergründen der "abscheulichen" Tat.

Angaben der militant-islamistischen Taliban zufolge sind bei dem Anschlag am Flughafen Kabul mindestens 52 Menschen verletzt worden. Es habe auch Tote gegeben, allerdings sei die Zahl noch unklar, sagte der Taliban-Sprecher Sabiullah Mudschahid dem lokalen TV-Sender ToloNews.

Die Nichtregierungsorganisation Emergency hatte zuvor mitgeteilt, dass mindestens sechs Menschen tot in ihr Krankenhaus in Kabul eingeliefert worden seien. Vor dem Flughafen hat es nach ersten Erkenntnissen zwei Explosionen gegeben - eine an einem der Flughafentore und eine bei einem nahe gelegen Hotel.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat vor einer weiterhin "extrem gefährlichen" Lage in der afghanischen Hauptstadt Kabul und am Flughafen der Stadt gewarnt. Die Umstände der Explosionen dort seien noch sehr unklar, sagte Macron bei einem Besuch in der irischen Hauptstadt Dublin. Es sei aber klar, dass es ein erhöhtes Niveau an Spannungen dort gebe. Man sei sich von Anfang an über die Risiken im Klaren gewesen, so der französische Präsident weiter.

Präsident Macron sagte, sein Land werde alles versuchen, um noch "mehrere hundert Menschen" aus Afghanistan zu retten. Macron sagte, es warteten noch 20 Busse mit Afghanen und binationalen Staatsangehörigen in der Nähe des Kabuler Militärflughafens, die Frankreich über die Vereinigten Arabischen Emirate ausfliegen wolle. Es gebe aber keine Garantie, dass dies gelinge, "denn wir haben die Sicherheitslage nicht unter Kontrolle". 

Immer mehr deutsche Journalisten berichten von einer Behinderung durch US-Soldaten am Kabuler Flughafen bei ihrem Versuch, ins Zentrum der afghanischen Hauptstadt zu gelangen. Am Donnerstag teilte die Zeit-Verlagsgruppe mit, dass "Zeit"-Reporter Wolfgang Bauer und der für die Wochenzeitung tätige freie Fotograf Andy Spyra am Vormittag gegen ihren Willen nach Doha ausgeflogen worden seien. "Sie wurden von US-Militärs mit dem Hinweis zur Ausreise gezwungen, die Entscheidung sei mit Unterstützung der deutschen Diplomaten vor Ort getroffen worden." Die Journalisten seien am Mittwochmittag in Kabul gelandet und wollten den "Zeit"-Angaben zufolge aus der Stadt berichten und sich um die Ausreise von lokalen Mitarbeitern und deren Angehörigen bemühen.

Bei dem Anschlag am Flughafen Kabul sind der Nichtregierungsorganisation Emergency zufolge mindestens sechs Menschen getötet worden. Mehr als 30 weitere seien verletzt worden, teilte Emergency auf Twitter mit. Die Nichtregierungsorganisation betreibt ein Krankenhaus vor Ort.

Bei einem Anschlag außerhalb des Flughafens von Kabul sind nach Angaben der US-Regierung auch Amerikaner zu Schaden gekommen. Das schrieb der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby, am Donnerstag auf Twitter und bezeichnete den Angriff an einem der Flughafen-Tore als "komplexe Attacke". Eine Zahl von Toten oder Verletzten nannte er nicht. Kirby bestätigte außerdem, dass es zu einer weiteren Explosion bei einem nahe gelegenen Hotel gekommen sei.Tweet Pentagon

Die letzten Maschinen der Bundeswehr zur Rettung von Deutschen und einheimischen Mitarbeitern aus Afghanistan sind am Donnerstag abgehoben. Die letzten drei Flugzeuge starteten nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am frühen Abend (Ortszeit) vom Flughafen Kabul aus mit dem Ziel Taschkent in Usbekistan.

Kramp-Karrenbauer sagte, man arbeite zwar "fieberhaft" an der weiteren Evakuierung, müsse aber die Terrorgefahr berücksichtigen. "Das ist keine Einzelfrage für die Bundesrepublik Deutschland, das ist im Moment die Einsatzsituation für alle anderen Staaten auch." Man bemühe sich "ohne Bruch" in die "Phase zwei" der Evakuierung nach dem Ende des Bundeswehreinsatzes zu kommen, betonte die Ministerin. In dieser Phase werde es darum gehen, auf diplomatischem Weg zu versuchen, Menschen die Ausreise zu ermöglichen.

Nach Angaben des türkischen Verteidigungsministeriums soll es am Flughafen Kabul sogar zu zu zwei Explosionen gekommen. "Es gibt keine Schäden oder Verluste in unserer Einheit", schrieb das Ministerium in Ankara auf Twitter. Der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, John Kirby,hatte zuvor von einer Explosion gesprochen. Die Türkei hatte am Mittwoch mit dem Abzug ihrer Truppen aus Afghanistan begonnen.

Bei der Explosion in Kabul sind mehrere Menschen verletzt oder getötet worden. Pentagon-Sprecher John Kirby erklärte im Kurzbotschaftendienst Twitter, es gebe "eine unbekannte Zahl von Opfern". Die Bundeswehr erklärte auf Twitter, ihre Einsatzkräfte seien nicht betroffen.

Vor dem Flughafen von Kabul hat sich eine Explosion ereignet. Das berichtet ein Pentagonsprecher.

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