Mysteriöser Absturz von Privatflieger: Retter finden Leichenteile in Ostsee

2022-09-11 05:03:41 By : Ms. Cindy Wang

Von: Richard Strobl, Patrick Mayer

Ein deutscher Privatjet stürzt nach einem „Geister-Flug“ über der Ostsee ab. Was im Cockpit der Cessna passierte, ist zunächst noch unklar. Retter finden Leichenteile. Der News-Ticker.

Update vom 9. September, 15.08 Uhr: Die Identität der vier Opfer des mysteriösen Flugzeugabsturzes sind zunächst offiziell noch unbestätigt. Doch schon kurz nach dem Absturz stellte sich heraus, dass es sich um den Privatjet eines Kölner Unternehmens handelte. Der Karnevalsverein „Blaue Funken“ trauert nach eigenen Angaben um seinen Ehrenpräsidenten.

„Bei einem Flugzeugabsturz haben wir unseren Ehrenpräsidenten Peter Griesemann und außerdem seine Frau Juliane, seine Tochter Lisa und ihren Lebensgefährten Paul – drei sehr enge und gute Freunde unserer Gesellschaft – auf tragische Weise verloren“, ist auf der Webseite zu lesen.

In einem Nachruf der „Blauen Funken“ auf ihren Ehrenpräsidenten hieß es nun: „Bei aller Konzentration auf sein unternehmerisches Handeln besaß er eine große Portion feinen Humors, hohe soziale Verantwortung und enorme Hilfsbereitschaft.“ Seine große Passion seien die „Blauen Funken“ gewesen. Der Verein werde für die Öffentlichkeit ein Kondolenzbuch auslegen.

Update vom 9. September, 15.01 Uhr: Weitere Überreste der Unglücksmaschine und persönliche Gegenstände der Insassen sind der am Meeresboden Ostsee gefunden worden. Ein Roboter habe Filmaufnahmen davon gemacht, teilte die Sprecherin der lettischen Marine, Liva Veita, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Leta mit. Nach Angaben von Veita ist die Suchaktion der Marine damit abgeschlossen. Weitere Untersuchungen des rätselhaften Flugzeugabsturzes würden nun von deutschen Behörden übernommen.

Update vom 7. September, 10.52 Uhr: Nach dem mysteriösen Flugzeugabsturz in der Ostsee sind in einer Tiefe von 60 Metern weitere Wrackteile gefunden worden. Ob die Teile tatsächlich von der verunglückten Cessna 551 stammen, müsse noch geklärt werden, sagte Chef und Koordinator der lettischen Seerettung Peteris Subbota am Mittwoch im Fernsehen. Die Überreste seien relativ klein, weshalb das Bergen mit Spezialkränen unproblematisch sein dürfte. Doch die Tiefe könne die Arbeiten erschweren. Das mögliche Wrack des abgestürzten Privatfliegers sei etwa 200 Meter vom ursprünglichen Suchort entfernt gefunden worden.

Die Cessna 551 (Baujahr 1979) ist am Sonntag (4. September) nach einem Irrflug über Europa in die Ostsee gestürzt. Vier Deutsche waren an Bord. Hoffnung, Überlebende zu finden, gibt es keine. Alle Insassen sind nach Einschätzung der lettischen Behörde ums Leben gekommen.

„Die Geschwindigkeit des Aufpralls war sehr hoch“, erklärte Subbota. Das Flugzeug sei in viele kleine Teile zerbrochen. Der Moment des Aufpralls müsse schwerwiegend gewesen sein. Nachdem bereits mehrere Wrackteile und Trümmer der verunglückten Maschine aus dem Meer geborgen wurden, fanden die Retter nun auch menschliche Körperteile nahe der Absturzstelle. 

Update vom 6. September, 16.50 Uhr: Am Sonntagabend ist ein Privatjet eines Kölner Unternehmers in die Ostsee vor Lettland gestürzt. Die Cessna 551 sollte eigentlich in Köln landen. Schon kurz nach dem Start meldete der Pilot Druckprobleme in der Kabine. Dann brach der Funkkontakt ab. Nach einem Irrflug über Europa – vermutlich gesteuert von einem Autopilot – verschwindet die Maschine vom Radar. Vier Menschen waren an Bord. Bei der Suchaktion sind menschliche Überreste gefunden worden, das bestätigte die Sprecherin der lettischen Marine, Liva Veita, am Dienstag der Nachrichtenagentur Leta. Sie seien der Kriminalpolizei übergeben worden.

In der Nähe der Absturzstelle soll die Suche in den kommenden Tagen fortgesetzt werden. Zunächst ist noch unklar, ob die Cessna mit einer Blackbox ausgestattet ist.

Die Nachrichten vom möglichen Tod des auch als Karnevalist aktiven Griesemann löste in Köln Trauer und Entsetzen aus. Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigte sich in einer Mitteilung an die Familie bestürzt über das „tragische Unglück“.

Update vom 6. September, 12.06 Uhr: Nach dem Cessna-Absturz in der Ostsee haben Rettungskräfte haben möglicherweise menschliche Körperteile im Meer gefunden. Die Überreste seien am Montagabend in der Ostsee vor Einbruch der Dunkelheit entdeckt worden, sagte die Sprecherin der lettischen Marine, Liva Veita, am Dienstag der lettischen Agentur Leta, wie die Nachrichtenagentur dpa am Dienstag berichtet. Der Chef des lettischen Seerettungskoordinationszentrums, Peteris Subbota, bestätigte im lettischen Radio den Fund, der nach Ventspils gebracht und der Kriminalpolizei zur Untersuchung übergeben worden sei. 

Zuvor waren schon Wrackteile des verunglückten Privatjets gefunden worden. Die Cessna des Kölner Unternehmers ist wahrscheinlich an der Absturzstelle gesunken, vermutet Subbota. Dort werde nun im Meer nach größeren Teilen des Flugzeugs gesucht. „Wir setzen dazu Spezialausrüstung der Marine ein“, so Subbota. So soll etwa mit Hilfe von Drohnen unter der Meeresoberfläche gesucht werden.

Update vom 6. September, 11 Uhr: Vor der Küste Lettlands sind am Dienstag weiter Suchmannschaften im Einsatz. Bislang wurden nach Angaben der lettischen Behörden insgesamt elf Fragmente der Unglücksmaschine im Meer gefunden. Von den Insassen fehlt weiterhin jede Spur. 

Nach einem Irrflug quer durch Europa ist eine Cessna 551 am Sonntag in der Ostsee abgestürzt. Vier Menschen befanden sich nach Behördenangaben an Bord. Das Privatflugzeug gehörte dem Kölner Unternehmer und Karnevalspräsidenten Karl Peter Griesemann (72). Griesemann war mit seiner Frau Juliane (68), seiner Tochter (28) und deren Partner (27) auf dem Weg von Spanien nach Köln. Griesemann, ein erfahrener Pilot, startet die Cessna am Flughafen Jerez (Südspanien). Was dann im Cockpit passierte, ist nach Angaben der Behörden bisher unklar.

„Wir haben keine Erklärung, wir können nur spekulieren“, sagte Antonsson. Die spanischen Behörden hatten allerdings schon kurz nach dem Start Alarm geschlagen und die französische Luftwaffe kontaktiert. Nach Einschätzung der französischen Luftwaffe hatte die Cessna offenbar Druckprobleme in der Kabine.

Update vom 5. September, 21.41 Uhr: Auch am Tag nach dem mysteriösen Geisterflug blieben einige Fragen offen. Doch zumindest die Identität der Insassen scheint geklärt.

Am Montagabend bestätigte die Anlagentechnik-Firma Griesemann aus Wesseling bei Köln, dass es sich bei den vier Vermissten um den Unternehmensgründer Peter Griesemann sowie zwei Familienmitglieder und eine weitere Person handele. Man sei bestürzt. Griesemann war 2015 in den Ruhestand getreten. „Wir suchen weiterhin nach Überlebenden“, sagte der Leiter des lettischen Seerettungskoordinationszentrums, Peteris Subbota, der schwedischen Nachrichtenagentur TT am Montag.

Die Behörden gehen momentan davon aus, dass die düsengetriebene Cessna auf Autopilot geschaltet war. Sie sei am Zielflughafen Köln/Bonn mit unverminderter Höhe und Geschwindigkeit vorbeigeflogen und dann über Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern bis über die Ostsee, hieß es aus Polizeikreisen. Westlich der lettischen Hauptstadt Riga sei sie in den Sinkflug gegangen. Zeitweise hätten französische und deutsche Abfangjäger die Maschine begleitet. Im Cockpit seien keine Bewegungen erkennbar gewesen.

Der Flugsicherheitsexperte Hans Kjäll vermutete nach Angaben des schwedischen Rundfunksenders SVT, dass es einen Druckabfall in der Kabine des Flugzeugs gegeben haben könnte, worauf die Insassen bewusstlos geworden seien. Das Flugzeug sei in einer Höhe von etwa 11 000 Metern unterwegs gewesen, wo der Luftdruck niedrig sei. Komme es in solch einer Höhe zu einem Druckabfall, könne man damit rechnen, bewusstlos zu werden, sagte er demnach.

Update vom 5. September, 19.33 Uhr: Nach dem rätselhaften Absturz eines Flugzeugs in der Ostsee haben lettische Rettungskräfte insgesamt elf Fragmente der Unglücksmaschine gefunden. Nach Angaben der Sprecherin der lettischen Marine, Liva Veita, wurden am Montag zehn Wrackteile im Meer entdeckt. Ein weiteres sei zuvor bereits am Sonntag ausfindig gemacht worden, sagte sie der lettischen Nachrichtenagentur Leta. Von den Insassen fehlt dagegen weiterhin jede Spur. 

„Es werden derzeit aktive Suchaktionen durchgeführt, um die Überreste dieses Flugzeugs und höchstwahrscheinlich auch die verstorbenen Personen zu bergen. Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird eine entsprechende aktive Untersuchung des Flugunfalls eingeleitet“, sagte Aivis Vincevs von der lettischen Behörde für zivile Luftfahrt dem lettischen Rundfunk. Noch sei nicht bekannt, welches Land für die Untersuchung des Unfalls zuständig sein wird, da das Flugzeug ins Meer stürzte und in neutralen Gewässern versank. Zur Suche auf See werden Schiffe der lettische Marine und des Grenzschutzes eingesetzt. Weiter war nach Angaben von Veita auch eine Drohne der Europäischen Agentur für die Sicherheit des Seeverkehrs an der Suchaktion beteiligt. Am Dienstag soll mit Hilfe von Drohnen auch unter Wasser gesucht werden.

Update vom 5. September, 18.15 Uhr: Traurige Gewissheit? Wie der Kölner Express am Montag berichtet, soll es sich bei den vier über der Ostsee verunglückten Deutschen um den rheinischen Unternehmen Peter Griesemann (72 Jahre), dessen Frau Juliane, die 26-jährige Tochter Lisa (26) und deren Freund (27) handeln. Die Zeitung beruft sich auf das familiäre Umfeld Griesemanns.

Dieser war als Pilot mit einem Kleinflugzeug vom Typ Cessna 551 vom südspanischen Jerez aus mit dem Ziel Köln gestartet. Unmittelbar nach dem Start in Spanien riss am Sonntagabend jedoch der Funkverkehr ab, es soll verschiedenen Berichten zufolge Druckprobleme in der Maschine gegeben haben, die zur Bewusstlosigkeit der Passagiere führen können. Laut Luftfahrtexperten sei die Cessna wohl bis zu ihrem Absturz vor der Küste Lettlands unkontrolliert weitergeflogen. Die Bergungsarbeiten durch die lettische Küstenwache dauern an, Hoffnung auf Überlebende gibt es laut den Behörden kaum.

Update vom 5. September, 11.25 Uhr: Neue Details zum Absturz eines Kleinflugzeuges über der Ostsee. Wie die schwedischen Tageszeitungen Dagens Nyheter und Aftonbladet schreiben, waren vier Menschen an Bord der Cessna 551 mit der Flugnummer OE-FGR. Dabei soll es sich um den 72-jährigen Besitzer des Flugzeugs, seine Frau, die 26-jährige Tochter und einen 27-jährigen Mann handeln, heißt es. Es sollen alles Deutsche sein.

Wie die deutsche Luftwaffe unter anderem bei Twitter bestätigte, hatte das Kleinflugzeug aus Spanien kommend den deutschen Luftraum durchquert und stürzte dann vor Lettland über der Ostsee ab. Verschiedenen Medienberichten zufolge soll der Kontakt zum Piloten schon über Nordfrankreich abgerissen sein. Ersten Erkenntnissen zufolge soll der Pilot wegen eines Druckverlustes in der Kabine bewusstlos geworden sein. Daraufhin brach der Kontakt zu der Maschine ab, weswegen über Deutschland und der Ostsee deutsche Eurofighter aufstiegen, um die Cessna zu begleiten und die Lage zu checken.

Wie die Luftwaffe erklärte, stiegen abwechselnd zuerst eine sogenannte Alarmrotte bestehend aus je zwei Eurofightern in Neuburg an der Donau, dann in Rostock-Laage und schließlich über dem estnischen Ämari auf. In Estland sind mehrere deutsche Kampfjets zur Sicherung der Nato-Ostflanke im Baltikum wegen des russischen Angriffkriegs auf die Ukraine stationiert. Das Kleinflugzeug hätte ersten Angaben zufolge eigentlich aus dem südspanischen Jerez nach Köln fliegen sollen.

Wie der im Rheinland ansässige Express schreibt, war der verunglückte Pilot angeblich Peter Griesemann, Ehrenpräsident des Karnevalvereins Blaue Funken in Köln, und Eigentümer der Griesemann-Gruppe. Zu dieser soll demnach auch die Firma GG Rent gehören, eine Charter-Gesellschaft für Privatjets mit Sitz in Bergisch-Gladbach. Bislang gab es dazu weder eine Bestätigung von dem Unternehmen noch von den deutschen Behörden. Wie das Aftonbladet weiter berichtet, wurden an der vermuteten Absturzstelle kurz vor der lettischen Stadt Ventspils Ölflecken und Wrackteile gefunden. „Dieses Flugzeug ist abgestürzt. Die Chancen, Überlebende zu finden, sind minimal“, erklärte demnach Lars Antonsson vom schwedischen Zentrum für See- und Luftrettung. Die lettische Küstenwache soll an der mutmaßlichen Unglücksstelle sein.

Erstmeldung vom 5. September: Visby/Ventspils - Vor der Küste Lettlands ist offenbar ein Privatjet vom Typ Cessna in die Ostsee gestürzt. An Bord sollen sich vier Personen befunden haben. Allerdings gibt es einige mysteriöse Ungereimtheiten im Zusammenhang mit dem Flug.

Das Flugzeug war am frühen Abend in Jerez im Süden Spaniens gestartet, wie unter anderem die schwedische Zeitung Dagens Nyheter berichtet. Eigentlich hätte die Cessna in Köln landen sollen. Doch sie flog einfach weiter. Die Flugsicherung soll anschließend versucht haben, den Piloten zu kontaktieren. Doch erhielt keine Antwort.

In der Folge soll mindestens ein Bundeswehr-Kampfjet gestartet sein, um die Maschine zu begleiten und herauszufinden, was an Bord los sei. Die Luftwaffe bestätigte am Abend, dass es sich dabei um sogenannte Alarmrotten handelte, bestehend aus zwei Eurofightern. Zuvor berichtete auch die Bild. Dem Bericht des Blattes zufolge riss die Funkverbindung mit der Cessna schon kurz nach dem Verlassen des spanischen Luftraums ab. Das Flugzeug sei dann dennoch gerade durch Frankreich geflogen.

Der Bundeswehr-Kampfjet konnte dem Bericht nach aber keine Erkenntnisse gewinnen und bog hinter Rügen wieder ab. Hier soll dann ein dänischer Kampfjet übernommen haben. Laut dem schwedischen See- und Luftrettungszentrum konnte keiner der Piloten der Kampfjets jemanden im Cockpit der Cessna sehen. Das berichtet wiederum Dagens Nyheter. Den Angaben des Luftrettungszentrums nach sollten sich an Bord der Maschine aber vier Passagiere befunden haben. Nach Bild-Angaben soll es sich dabei um den Piloten sowie einen Mann, eine Frau und deren Tochter gehandelt haben.

Um 19.35 Uhr soll das Flugzeug dann an Höhe und Geschwindigkeit verloren haben. Kurz vor der lettischen Stadt Ventspils folgte dann ein harter Kurswechsel. Die Cessna wendete einmal um 180 Grad und flog zurück. Um 20 Uhr verschwand das Flugzeug dann komplett von der Flugsicherungs-Webseite Flight Radar.

Danach flogen schwedische Rettungshubschrauber und weitere Kräfte zu der Stelle. Ein Rettungshubschrauber konnte anschließend Wrackteile und einen Ölteppich im Wasser finden. Die Chance Überlebende zu finden ist gleich null, schreibt der Dagens Nyheter unter Berufung auf die Rettungskräfte.

Wie es zu dem Vorfall gekommen sein könnte, bleibt unterdessen vollkommen offen. Gegenüber dem schwedischen Blatt äußerte Luftfahrt-Experte Jan Ohlsson, dass es mehrere mögliche Ursachen gebe. Unter anderem könnten die Passagiere das Bewusstsein verloren haben, falls der Luftdruck abgefallen sei.

Diese Option scheint aktuell die wahrscheinlichste. Die Bild berichtet sogar, dass die Maschine nach dem Start in Spanien Druckprobleme in der Kabine gemeldet hatte. Nachdem der Funkkontakt über Frankreich abgebrochen war, wurde die Maschine durchgehend von Kampfjets begleitet. Im Luftraum über Frankreich übernahm eine Rotte der französischen Armee, bevor im deutschen Luftraum zunächst eine Rotte aus Neuburg an der Donau und später aus Rostock-Laage aufstieg.