Waldshut-Tiengen: Dank der Spendenbereitschaft aus der Region hat ein Krankenhaus in der Ukraine verlässlich Strom | SÜDKURIER

2022-04-21 07:55:09 By : Mr. John Yan

Sie können jetzt Artikel in Ihrer Leseliste speichern und lesen, wann immer Sie möchten.

Artikel wurde in der Leseliste gespeichert.

Seit Februar tobt der Krieg in der Ukraine. Auch hier in der Region wollen die Menschen dem kriegsgebeutelten Volk helfen. Unter ihnen ist auch Stepan Feduniw, der als Assistenzarzt in der gynäkologischen Abteilung des Klinikums Hochrhein in Waldshut gearbeitet hat. Er stammt aus dem ukrainischen Iwano-Frankiwsk und wollte er erst selbst in die Ukraine, um zu kämpfen.

„Er kam dann aber auf mich zu und fragte mich, ob wir nicht etwas tun können“, erklärt Eleonore Gisy, Chefärztin der Gynäkologie in Waldshut. Im dortigen Krankenhaus für Früh -und Neugeborene fehle immer wieder Strom. „Ihm lag das Krankenhaus seiner Heimatstadt am Herzen, in dem seine Großeltern und sein Vater bereits gearbeitet hatten und in dem er geboren wurde“, so Gysi weiter.

Gysi habe dann mit Hedi Müller, der Vorsitzenden des Vereins Zukunft für Ritschow aufgenommen. „Wir hatten schon Erfahrung mit Transporten und hatten auch Kontakte“, ergänzt Hedi Müller. Über den Verein haben die Ärzte zu Spenden aufgerufen. Auch Oberbürgermeister Philipp Frank, die Stadtwerke Waldshut-Tiengen und die Stadtverwaltung waren mit im Boot.

„Wir wollten einen Generator kaufen, da durch die immer wieder andauernden Stromausfälle die medizinischen Geräte nicht mehr funktionierten. Ein Techniker von den Stadtwerken hat uns geholfen, das passende Gerät auszusuchen“, sagt Müller.

Fündig wurden sie schließlich in den Niederlanden bei einer Firma, die Stromaggregate vermittelt. Der Generator ist ungefähr 18 Meter lang, wiegt etwa 5,5 Tonnen und ist etwa so groß wie ein Schiffscontainer. Die Spedition Eckert aus Albbruck übernahm kostenlos den Transport von den Niederlanden nach Warschau und von dort in die Ukraine.

„Das war eine aufregende Zeit“, fasst die Chefärztin zusammen. „Es ging auch richtig schnell und unbürokratisch“, ergänzt Müller. Mit einer bedeutenden Spende hätte sich auch Dr. Bernd Hildenbrand von der Leonardis Stiftung beteiligt. Mit ihm haben sich die Verantwortlichen zusammen gesetzt, um zu klären welche Geräte am dringendsten gebraucht würden. Aber auch aus dem Ausland seien Spenden gekommen.

Die Spendenbereitschaft sei überwältigend gewesen. „Es ist eben anders zu wissen, für was man spendet“, so Gisy. „Unsere Gelder kommen immer bei den Empfängern an, das wissen unsere Spender“, ergänzt Müller. Anfangs hätten die Initiatoren gar nicht einschätzen können, was so ein Generator kostet. Schlussendlich kamen 80.000 Euro zusammen. Und: „Das ist nicht das Ende, es gehen jeden Tag neue Spenden ein, wir machen weiter, haben schon neue Pläne“, erklärt Müller.

In der Tat wird außerdem ein mobiles Röntgengerät, ein Narkosegerät, Patientenmonitore sowie Beatmungsgeräte für Früh- und Neugeborene auf den Weg geschickt. So könnten sie Leben retten. Verschreibungspflichtige Medikamente würden dagegen von der Apotheke ohne Grenzen geschickt.

„Die Leute sind unheimlich dankbar, es bedeutet ihnen sehr viel“, verdeutlich Gisy. Der Generator versorge nicht nur ein Krankenhaus, sondern mehrere. Der Krieg habe eine enorme Solidarität mobilisiert, man unterstütze sich gegenseitig, sind sich die Initiatoren der Aktion sicher.

Sie können jetzt Artikel in Ihrer Leseliste speichern und lesen, wann immer Sie möchten.

Artikel wurde in der Leseliste gespeichert.

Sie können jetzt Artikel in Ihrer Leseliste speichern und lesen, wann immer Sie möchten.

Artikel wurde in der Leseliste gespeichert.

Sie können jetzt Artikel in Ihrer Leseliste speichern und lesen, wann immer Sie möchten.

Artikel wurde in der Leseliste gespeichert.

Sie können jetzt Artikel in Ihrer Leseliste speichern und lesen, wann immer Sie möchten.

Artikel wurde in der Leseliste gespeichert.