Luftfracht aus dem Jemen: Paketbombe stand angeblich kurz vor der Explosion - DER SPIEGEL

2022-08-27 17:38:26 By : Ms. Coco Wang

Paris - Eine der , die vergangene Woche auf dem Weg in die USA abgefangen worden waren, war nach französischen Angaben kurz vor der Explosion. Der Sprengsatz sei nur 17 Minuten vor seiner geplanten Explosion entschärft worden, sagte der französische Innenminister Brice Hortefeux am Donnerstag im Fernsehsender France 2. Hortefeux sagte nicht, welches der beiden am Freitag in Frachtmaschinen auf den Flughäfen von Dubai und East Midlands in England entdeckten Pakete kurz vor der Explosion stand. Er machte auch keine Angaben zur Quelle dieser Information.

Ein Sprecher des Weißen Hauses zeigte sich irritiert über die Aussagen aus Paris. Den USA lägen keine Informationen vor, die diese Behauptung bestätigen würden, sagte Robert Gibbs. US-Ermittler können die Version von Hortefeux ebenfalls nicht bestätigen.

Bei den Bomben handelte es sich um Computerdrucker, deren Tonerkartuschen mit dem nur schwer aufzuspürenden Sprengstoff PETN befüllt waren. Der örtlichen Polizei zufolge war der Drucker in Dubai über einen Stromkreis mit einer Handykarte verbunden - die Bombe hätte damit wahrscheinlich aus der Ferne über einen Anruf oder eine SMS gezündet werden können. Von einem Zeitzünder sprachen die Dubaier Behörden nicht.

Nach der Serie von ist an die französische Botschaft in Athen am Donnerstag ein verdächtiges Päckchen geliefert worden. Es wurde von einem Bombenentschärfungskommando kontrolliert zur Explosion gebracht, wie die Polizei mitteilte. Ob das Paket Sprengstoff enthielt, war zunächst nicht bekannt. Anfang der Woche wurden in Griechenland insgesamt 13 Briefbomben entdeckt, adressiert unter anderem an die deutsche Botschaft und sieben weitere diplomatische Vertretungen sowie an den französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy.

Auf France 2 gab Hortefeux die Festnahme zweier Terrorverdächtiger bekannt. Unklar blieb aber, wann sie festgenommen wurden und welchem Umfeld sie zugerechnet werden. Sie würden verhört und stünden im Verdacht, Kontakt zu terroristischen Vereinigungen zu haben. Derzeit seien noch 27 der seit Jahresbeginn insgesamt in Frankreich festgenommenen 85 Terrorverdächtigen in Haft.

Bombenattrappe im Auswärtigen Amt

Die Sicherheitsbehörden sind wegen möglicher weiterer Paketbomben weiterhin sehr aufmerksam. Am Donnerstagvormittag eilten Sprengstoffexperten zum Auswärtigen Amt in Berlin-Mitte. Dort war per Post ein Paket eingegangen, das dem Sicherheitspersonal bei einem Röntgenscan verdächtig vorkam. Experten der Polizei untersuchten daraufhin die Paketsendung.

Schon eine Viertelstunde später konnten die Polizisten Entwarnung geben: In dem Paket war weder eine Bombe noch Sprengstoff. Allerdings befanden sich in der Sendung Kabelverbindungen. Die Polizei geht davon aus, dass ein Trittbrettfahrer die erhöhte Wachsamkeit für einen makabren Scherz nutzen wollte und die Attrappe konstruierte. Bisher ist der Absender unbekannt, die Polizei ermittelt. Ein Sprecher des Auswärtigen Amts sagte, die Sicherheitsvorkehrungen hätten funktioniert, zu keiner Zeit sei Personal des Ministeriums gefährdet gewesen.

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