Salzbachtalbrücke: nach der Sprengung vor dem Neubau - rottenplaces.de

2021-11-29 08:19:08 By : Mr. Kent Gong

Wiesbaden (pm/aw). Die mit der Verlegung beauftragte Firma Reisch Sprengtechnik hatte ganze Arbeit geleistet und planmäßig die beiden Bauwerke der Salzbachtalbrücke mit rund 205 Kilogramm Sprengstoff in Form von Sprengschnüren und rund 1.090 Elektro Zünder. Zuerst fiel das südliche Brückenbauwerk (FR Frankfurt) gerade nach unten und zwei Sekunden später kippte die Nordbrücke von der Kläranlage weg auf das südliche Tragwerk. 28 Berechtigte sorgten weiterhin für die erhoffte Punktlandung mit 1160 elektronischen Zündern, 1.124 Bohrungen, 17 Metern Schneidladung und 15.300 m Bus-/Zündkabel.

Umfangreiche Schutzmaßnahmen wie über 150 sogenannte Sprengschutzmatten (je 1,3 Tonnen schwer) als Abdeckung auf allen Felsformationsbereichen, teilweise sogar zweimal, sowie mehrere tausend Quadratmeter Sprengvlies an den erforderlichen Stellen wurden angebracht die Struktur. Zusammen mit 50.000 Kubikmeter Sand und Erde in Form von verdichteten Erdwällen oder lockeren Sandbetten sorgten sie dafür, dass die Infrastruktur unter der Brücke (z Trümmer zu überbrücken.

Die Evakuierung von rund 140 Menschen, die im 250-Meter-Sicherheitsradius leben, bot den nötigen Schutz für die Bevölkerung. Mit der Vorher-Nachher-Beweissicherung an Anlagen und Gebäuden wurde der Sprengvorgang auf den Grundstücken überwacht. Im Vorfeld des Abbruchs wurden im Labor die Brückenbauteile und die Böden für die Stützwände und Fallbetten untersucht. Es wurden keine Schadstoffe gefunden. Die Laboruntersuchungen werden auf der Homepage der Autobahngesellschaft veröffentlicht. Darüber hinaus wurden technische und organisatorische Maßnahmen zur Minderung und Überwachung von Immissionen getroffen. Dazu gehörte die Messung des Staubes nach Größe und Menge des Staubes. Ein Staubkontrollsystem wurde ebenfalls verwendet. Der Staub wurde durch Wassernebel gebunden und schnell niedergeschlagen, um seine Ausbreitung zu minimieren.

Nach der Spreng- und Sicherheitsinspektion setzten sich zehn 45-Tonnen-Raupenbagger, fünf 75-Tonnen-Raupenbagger sowie drei Radlader und drei Frontkipper in Bewegung, um die gesprengte Betonbrücke zu zertrümmern. 15.000 Tonnen Abbruchmaterial (Beton + Stahl) müssen verarbeitet werden. Rund 25 Mitarbeiter werden am Wochenende ihren ersten Einsatz antreten. Insbesondere die Bereiche der Bahngleise und der Bundesstraße B 263 stehen im Fokus der ersten Maßnahmen.

Ulrich Neuroth, Geschäftsführer der Autobahn GmbH West: „Ich bin froh und dankbar, dass wir jetzt zügig mit der Sanierung der Gleise und der B 263 beginnen können. Noch vor Weihnachten soll der Zugverkehr in Zusammenarbeit mit den Deutschen ermöglicht werden. Nach der Räumung der Baustelle wird mit dem Neubau des südlichen Brückenteils begonnen. Wir haben nun veränderte Bauabläufe, die wir mit dem Bauunternehmen optimierend angehen werden. Eine Fertigstellung des Südens im Jahr 2022 ist nicht realistisch, es wird 2023 sein. Mein und unser Dank gilt allen Beteiligten für die außerordentlich gute Zusammenarbeit auf dem bisherigen Weg. "

Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende: „Ich freue mich, dass beim Abriss alles nach Plan gelaufen ist und bedanke mich bei allen Beteiligten. Wiesbaden hatte seit dem Unfall an der Salzbachtalbrücke einen immensen Mehrverkehr zu bewältigen. Der erfolgreiche Abriss ist jedoch nur ein Zwischenschritt, wenn auch ein wichtiger. Die Priorität muss nun sein, dass die Bahngleise und die Zufahrt zur A 671 schnellstmöglich wieder genutzt werden können. So bekommen wir zumindest eine dringend benötigte Teilerleichterung für den Wiesbadener Verkehr. Dann hoffe ich, dass die neue Südbrücke Anfang 2023 fertig ist. Weitere Verzögerungen würde die Landeshauptstadt nur schwer verkraften. Das Projekt muss mit aller Kraft und Priorität vorangetrieben werden. Wiesbaden muss schnellstmöglich vom Umleitungsverkehr entlastet werden. "

Stephan Krenz, Geschäftsführer der Autobahn GmbH: „Die Situation an der Salzbachtalbrücke zeigt deutlich, dass die Sicherheit und Leistungsfähigkeit der Autobahnbrücken entscheidende Faktoren für die Funktionsfähigkeit des Verkehrsnetzes sind. Insbesondere die mancherorts nicht termingerecht durchgeführte Instandsetzung der Brücken muss nun mit enormem Aufwand nachgeholt werden. Wir ziehen derzeit eine Bestandsaufnahme und gehen davon aus, dass allein in den nächsten 10 Jahren Tausende von Brücken erneuert werden müssen. Hierfür sind zusätzliche finanzielle, personelle und materielle Kapazitäten unabdingbar. "

Am 18. Juni 2021 führte ein ausgefallenes Wälzlager zum Durchhängen des Überbaus am südlichen Brückenbauwerk der 1963 errichteten Salzbachtalbrücke. Aus diesem Grund musste die Brücke zwischen der Wiesbaden-Biebricher Allee und der Anschlussstelle Wiesbaden-Mainzer Straße der A 66 gesperrt werden. Bis zu 90.000 Fahrzeuge passieren täglich das Bauwerk auf der A 66.