Sonntagspresse über Spione und Gepäckscanner - Vaterland online

2021-11-29 08:43:46 By : Mr. xianyun Wu

Deutschland hat über Jahre hinweg über ein Dutzend Schweizer Firmen in Österreich ausspioniert. Ihre Filialen sind auf geheimen Überwachungsdokumenten des deutschen Geheimdienstes (BND) aufgeführt, die "SonntagsBlick" zur Verfügung stehen. Zu den bekanntesten Namen zählen der zur Novartis Gruppe gehörende Generikahersteller Sandoz, der Logistikkonzern Panalpina und der Schraubenhersteller Bossard. Ab 1999 gerieten die Schweizer Firmen ins Visier des deutschen Geheimdienstes. Bis mindestens 2006 zapfte der BND ihre Faxanschlüsse ab und speicherte Telefon- und E-Mail-Daten. Ein Teil der abgefangenen Informationen floss dem Medienbericht zufolge an den US-Geheimdienst NSA. Die betroffenen Unternehmen wie der BND wollten sich weder zu der Affäre noch zu den laufenden Ermittlungen äußern. Der Schweizer Nachrichtendienst (NDB) bestätigte der Zeitung, dass ihm die Vorfälle bekannt seien und sie "mit eigenen Mitteln" bekämpft würden. Der Präsident der Prüfungsdelegation, Claude Janiak (SP/BL), forderte Klarstellung. Er will die Zusammenarbeit mit dem BND prüfen lassen und sich im August mit dem NDB-Chef zum Gespräch treffen. Den Angaben zufolge hat der deutsche Geheimdienst insgesamt rund 2000 Ziele in Österreich ausspioniert. Dazu gehörten neben Konzernen auch Moscheevereine und Ministerien.

Von den 1440 Fussballvereinen in der Schweiz haben nur 64 keine Mitglieder mit Migrationshintergrund. Das berichtet die "SonntagsZeitung" unter Berufung auf Auszüge aus einer neuen Vereinsumfrage des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV). Von den 283.000 aktiven Mitgliedern hat fast die Hälfte einen Migrationshintergrund. Laut Umfrage gibt es viele kleine Vereine, die mehr als 75 Prozent der Migranten haben. Jeder fünfte Verein gab in der Umfrage an, sich mehr Unterstützung bei der Integration des SFV zu wünschen. Der SFV hatte vorgeschlagen, dass künftig keine Profis mehr mit zwei Pässen in der Nationalmannschaft auftauchen sollen. Mit der Idee löste der Verein bei der Mehrheit einen Sturm der Empörung aus. Laut Zeitungsbericht versuchen Fussballfunktionäre seit Jahren, Doppelbürger in Auswahlmannschaften mit einer Strafklausel unter Druck zu setzen, damit sie nach ihrer Ausbildung in der Schweiz nicht für ein fremdes Land spielen. Andernfalls sollen sie die Ausbildungskosten von rund 25'000 Franken pro Jahr zurückzahlen. Dem Bericht zufolge ist die Klausel rechtlich fragwürdig. Das Obligationenrecht lässt solche Verträge nicht zu. Laut Verband handelt es sich eher um ein "Gentlemen's Agreement". Es geht darum, die Spieler moralisch zu binden. Die Klausel wurde noch nicht verwendet.

Weltpremiere am Flughafen Genf: In der Passagierabfertigung wurden am vergangenen Sonntag zwei Handgepäckscanner der neuesten Generation installiert. Dank dieser können Passagiere Computer und Flüssigkeiten in der Tasche lassen, wie die französischsprachige Sonntagszeitung «Le Matin Dimanche» berichtet. Dank der Maschinen könnte fast die doppelte Zahl der Fahrgäste pro Stunde kontrolliert werden, nämlich bis zu über 200 statt bisher maximal 120. Auch die Bediener an den Röntgengeräten hätten nun Zugriff auf 3D-Bilder. Auf diese Weise konnten sie ein Objekt auf dem Bildschirm aus allen Perspektiven betrachten. Die Software färbt die Materialien je nach Zusammensetzung unterschiedlich ein und gibt Größe und Gewicht der Elemente an.

Im Höhlendrama in Thailand wurde die Schweiz um Hilfe bei der Kommunikation zwischen den Eingeschlossenen und den Rettern gebeten. Der Einsatz der Schweizer Kommunikationsgeräte für Höhlen wurde jedoch abgelehnt, wie der "SonntagsBlick" berichtet. Die Verantwortlichen der thailändischen Rettungsmission hatten ein Hilfegesuch an die Schweiz geschickt, wie Dinko Novosel von der European Association for Cave Rescue (ECRA) der Zeitung mitteilte. ECRA koordiniert internationale Hilfeersuchen an europäische Höhlenretter. Das sogenannte Cave-Link-System in der Schweiz ermöglicht das Versenden von kurzen Textnachrichten durch den Fels. Je nach Geologie durchdringen die Nachrichten bis zu 800 Meter Gestein. Für die in Thailand Gefangenen reicht das jedoch nicht. Deshalb gaben die Retter in Thailand den Plan auf, sagte Novosel. Zwölf Jugendfußballer und ihr Trainer sitzen seit zwei Wochen in einer Höhle im Norden Thailands fest. Überrascht von einem plötzlichen Wassereinbruch flohen die 13 Menschen immer tiefer in die Höhle und stecken seitdem fest. Nun hat eine internationale Rettungsaktion begonnen.

Lehrerinnen und Lehrer diskriminieren Kinder mit Migrationshintergrund, weil sie zu geringe Erwartungen an ihre Leistungen haben. Das zeigt eine neue Studie der Pädagogischen Hochschule Nordwestschweiz, über die die "NZZ am Sonntag" berichtet. Die Förderung und Bewertung von Kindern sei leider nicht so neutral, wie sie sollte, sagte der zuständige Professor Markus Neuenschwander. Sowohl in der Mathematik als auch im Deutschen sind die Erwartungen massiv geringer. Das fatale daran ist, dass dies zu schlechteren Leistungen bei den Schülern führt. Die Leistungsunterschiede zwischen Migranten und Nicht-Migranten würden im Laufe der Schullaufbahn zunehmen. Beat Zemp, Präsident des Schweizerischen Lehrerverbandes, verteidigte seine Kollegen. Erwartungen sind immer von Erfahrungen geprägt, die sich im Laufe der Zeit zu Stereotypen verdichten können. Dies gilt für Lehrer ebenso wie für andere, wie Journalisten oder Politiker. Lehrer sind nicht gefeit, negative Erwartungen auf die Schüler zu übertragen.

Das zweitgrösste Einkaufszentrum der Schweiz, das erst im November für 450 Millionen Franken eröffnet wurde, steckt angeblich in der Krise. Die Mall of Switzerland in Ebikon, Luzern, leidet unter verfehlten Verkaufszielen und plant, einen Teil der noch freien Flächen umzubauen, berichtet die "SonntagsZeitung". Einzelne Mieter der 65.000 Quadratmeter großen Mall würden nur ein Viertel des geplanten Jahresumsatzes erzielen, schreibt die Zeitung unter Berufung auf einen Informanten. Eine neue Projektgruppe soll Wege für eine andere Nutzung der noch unvermieteten 3.000 Quadratmeter aufzeigen. Darauf haben Investoren aus Abu Dhabi gedrängt. Mall-Chef Jan Wengeler erklärte, dass für die Verkaufsflächen im Dachgeschoss konzeptionelle Anpassungen ausgearbeitet würden. Parallel dazu werden Gespräche mit potentiellen Interessenten geführt. Sie suchen auch eine Zwischennutzung. Da die Mieter bereits ausgeschieden sind, gewährt das Einkaufszentrum laut der Zeitung Mietsenkungen für bestehende Unternehmen, um sie am Laufen zu halten.

In der Schweiz haben die Fälle der sogenannten Vertreibung vom Teufel in den letzten Monaten zugenommen. Hier schlagen eritreische Männer und Frauen Landsleute, die ihrer Meinung nach vom Teufel besessen sind, wie die "NZZ am Sonntag" berichtet. Mehrere Eritreer seien aus diesem Grund angezeigt worden, und zwar wegen einfacher oder schwerer Körperverletzung, sagte Fana Asefaw, Kinder- und Jugendpsychiaterin und Oberärztin der Klinik Clienia Littenheid in Winterthur. Wie die Zeitung schreibt, fallen die angeblich vom Teufel Besessenen zu Boden, zucken, reden verwirrt, schreien und schlagen zu. Sie würden an dissoziativen Störungen leiden. Diese würden unter anderem durch die Retraumatisierung von Fluchterfahrungen ausgelöst und könnten Kranke in tranceartige Zustände versetzen. Die Zahl der Eritreer, die wegen dissoziativer Störungen behandelt werden müssen, ist in den letzten Monaten stark gestiegen, sagte Asefaw. Aus diesem Grund werden derzeit monatlich sechs bis sieben Personen behandelt.

"Zentralschweiz am Sonntag" / "Ostschweiz am Sonntag":

Nanny statt Kita: Auch in der Schweiz boomt das Nanny-Modell zur Kinderbetreuung. Laut Hochrechnungen dürften mehrere Tausend bis Zehntausend Familien im Land eine Nanny beschäftigt haben, berichten «Zentralschweiz am Sonntag» und «Ostschweiz am Sonntag». Die Nachfrage nach Nannys sei in den letzten zehn Jahren sehr stark gestiegen, sagte Christoph Seitz von Babysitting24.ch. Die meisten Suchanfragen erfolgen in den Grossstädten Zürich, Genf, Basel und Bern. Expats suchten überproportional oft eine Nanny. Dennoch ist die Einstellung aus Schweizer Haushalten die Mehrheit. Dem Bericht zufolge ist eine Nanny für eine Familie mit mehreren Kindern in der Regel nicht teurer als ein Kita-Besuch für eine ganze Woche. Allerdings ist die Arbeit von Nannys mit sozialen Schwierigkeiten verbunden, wie ein Forschungsprojekt unter der Leitung von Margrit Stamm, emeritierte Professorin der Universität Freiburg und Direktorin des Schweizerischen Bildungsforschungsinstituts in Bern, zum Abschluss bringt. Kindermädchen gehören nicht zur Familie, sondern mehr als Angestellte. Sie sollten eine emotionale Beziehung zu den Kindern aufbauen, aber niemals den Platz der Mutter bestreiten. (sda)

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